Sonntag, 9. November 2025

Mein Geburtsbericht (positiv)

Wie es Geburten so schön an sich haben, kann man nie genau sagen, wie sie ablaufen werden. So war es auch bei der Geburt meiner Tochter. Der ungefähre Plan war sie natürlich zu gebären und dabei mein Gelerntes aus dem Hypnobirthing-Kurs anzuwenden plus PDA.

Das Ganze startete bei mir mit dem Platzen der Fruchtblase. Nicht wie im Hollywood Film mit einem plötzlich entleeren, sondern ich wachte am Morgen auf und merkte das ich tropfe. Zuerst dachte ich, ich müsste auf die Toilette, doch als es danach nicht aufhören wollte zu tropfen und meine ganze Unterwäsche bereits durchnässt war, war mir klar: das ist die Fruchtblase. Also riefen mein Partner und ich im Krankenhaus an und bekamen dann auch gleich einen Termin. Ich konnte dann noch gemütlich duschen und frühstücken. Wehen hatte ich noch keine. Im Krankenhaus musste ich dann gleich mal ein CTG schreiben lassen und meine Blutwerte wurden getestet. Da ich keine Entzündungswerte und keine Wehen hatte, durfte ich nochmals nach Hause. Am Abend das gleiche nochmals und immer noch keine Wehen. Wir durften dann die Nacht zu Hause verbringen in der Hoffnung, dass die Wehen von allein einsetzen würden. Nach dem Platzen der Fruchtblase wird nach 24h die Geburt eingeleitet.

Am nächsten Tag hatte ich nach wie vor keine Wehen. Das Tröpfeln des Fruchtwassers war langsam ein bisschen nervig. Nun aber wussten wir, wenn wir jetzt ins Krankenhaus gehen, werden wir danach zu dritt nach Hause kommen. Also packten wir alle unsere Sachen ein, fütterten unsere Katze und machten uns dann auf den Weg. Im Krankenhaus wieder das Gleiche, zuerst ein CTG schreiben und einen venösen Zugang legen lassen inklusive Blutabnahme. Um ca. 11 Uhr erhielt ich dann die Medikamente, um die Geburt einzuleiten. Und ich bin ehrlich, dass war eigentlich genau das, was ich nicht wollte; eine Einleitung. Aber so ist es nun mal, eine Geburt kann man nicht planen. Also nahm ich die Medikamente und dann hiess es abwarten. Gegen Mittag wollten wir dann etwas spazieren gehen. Im Aussenbereich des Krankenhauses angekommen, setzten dann auch so langsam die Wehen ein. Also gingen wir wieder zurück in unser Zimmer. Die Wehen intensivierten sich dann schnell und ich musste sie auch langsam veratmen. Es ging plötzlich so schnell, die Wehen kamen in sehr kurzen Abschnitten und ich konnte nicht wirklich meine Entspannungsübungen dazwischen machen. Nach 4h von der ersten Einnahme der Medikamente musste ich dann die nächsten Medikamente nehmen. Nun bekam ich auch meine erste Portion Schmerzmedikamente.

Da es aber ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr weiter ging, entschied ich mich schlussendlich für eine Bauchgeburt, den Kaiserschnitt. Und dann ging es schnell. Am Abend desselben Tages kam unsere Tochtert via Bauchgeburt zur Welt. Während der OP konnte ich ein bisschen die Entspannungsübungen aus dem Hypnobirthing anwenden. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Beim Kaiserschnitt kommen dann die Schmerzen nach der Geburt. So hatte ich am Ende the best of both worlds: intensive Wehen und die Schmerzen vom Kaiserschnitt. Immerhin kein Dammschnitt.

 Drei Wochen nach der OP und die Schmerzen sind nicht mehr stark vorhanden, Lachen ist wieder möglich ohne das Gefühl zu haben, dass meine ganze Naht aufgerissen wird. Obwohl die Geburt nicht ganz wie erhofft ablief, war es für mich eine positive Erfahrung. Und nun sind wir in unserer Neugeborenen Bubble und geniessen die Zeit mit unserem Kind.

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