Freitag, 7. November 2014

Sterben und Tod des Wilhelm Tell

Hallo zusammen ^-^
Vor kurzem mussten wir in der Schule mal wieder einen Aufsatz schreiben. Wir bekamen verschiedene Themen und durften davon eines auswählen. Ich entschied mich für die Kurzgeschichte/Erzählung von Wilhelm Tells Tod. Muss leider zugeben, ist nicht mein bester Aufsatz. Okey es ist wahrscheinlich sogar mein aller schlechtester... Möglicherweise vielleicht weil mein Lehrer meinen Gedanken dahinter nicht verstanden hat...? Kurz gesagt: Wilhelm Tell leidet an Gewissensbissen, welche ihn immer mehr in den Abgrund zerren. Somit beginnt meiner Meinung nach bereits von Anfang an sein "Sterben". Den am Ende ist seine Todesursache die Gewissensbisse. Liest man den Aufsatz aufmerksam können einem auch die verschiedensten Hinweise auffallen, die auf seine Gewissensbisse deuten und schlussendlich ihn in den Wahnsinn treiben. Grammatik und Rechtschreibung sind wieder einmal eine Katastrophe aber wer meinen Blog liest, dem ist dies sicher schon lange aufgefallen xD Ach ja und Kommas und Punkte sind auch etwas willkürlich gewählt.
Naah dann viel spass ne:

Kaum war es her, als Wilhelm Tell Gessler mit seiner Armbrust erschoss, als auch schon tausende Feiern zu Ehren Wilhelm Tells stattfanden. Alle wollten ihn, den Helden des Jahres, bei ihrer Feier als Ehrengast eingeladen haben. Reiche Leute aus dem entferntesten Winkeln der damaligen Schweiz, reisten zu ihm um ihn zu sehen. Wilhelm, der bisher ein am Boden gebliebener normaler Mann war, war auf einmal in allem Volke Munde. Er jedoch, nein, er sah sich noch nicht so ganz als Helden. Für ihn war es seine Pflicht seinem Land zu dienen. Und schliesslich, nun, Gessler hatte es auch etwas provoziert. Und doch, da waren sie. Noch klein ganz hinten in den Gedanken. Gewissensbisse. Musste es wirklich so enden? Aber nein, Gessler, der war kein Unschuldiger. „Ich habe das Richtige getan. Ich bin ein Held.“

So liess sich Wilhelm und seine Familie von allen Leuten einladen. Auf dem Hauptprogramm der Feiern stand meist das gleiche „Wilhelm Tell und wie er Goliath besiegte!“. So durfte Wilhelm seine Geschichte immer wieder erzählen. Oftmals wurde er darum gebeten einen Teil seiner Geschichte nochmals und nochmals zu erzählen. Die Lieblingsstelle der Zuhörer war der Teil, als er Gessler mit einem Pfeil das Herz durchschoss.

Wilhelm musste so seine Geschichte Tag für Tag immer wieder durchleben. Die Geschichte wie er einem Mann das Leben nahm. Nachts begann er bereits davon zu träumen. Zuerst träumte er von verschlungenen Figuren, sie hatten kaum eine Form, und manchmal hörte er Stimmen, die seltsam entfernt klangen. Plötzlich wurde es dunkel um ihn… Rascheln der Blätter. Er befand sich in einem Wald. Die verschlungenen Figuren nahmen langsam Gestalt an. Vor ihm tauchte sein Sohn auf, er lächelte. Doch auf einmal begann seine Stirn zu bluten und wollte nicht mehr aufhören. Verzweifelt versuchte Wilhelm zu helfen, presste seine Hand auf die Stirn seines Sohnes. „Vater, wie konntest du auf mich schiessen?“ krächzte der Sohn und spukte Blut. Auf einmal ragte ein Pfeil aus dem Kopf seines Sohnes. Die Umgebung um Wilhelm begann zu verschwinden, es wurde alles schwarz. Um der Schwärze zu entkommen, rannte Wilhelm los. So schnell er konnte, aber die Schwärze drohte ihn zu verschlingen. Plötzlich sah er vor sich ein Licht. Seine letzte Hoffnung. Er rannte ins Licht. Und plötzlich sah er sich selbst, konzentriert und mit einer Armbrust auf einen Weg zielend. Und dann hörte er es, Pferdehufe. Mit einem flauen Gefühl im Magen drehte er sich zum Weg. Gessler kam, gefolgt von seinen Leuten, die Gasse entlang geritten. Einen Moment später wurde Gessler von einem Pfeil getroffen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fiel er zu Boden.

Schweissdurchnässt wachte Wilhelm nach dieser Stelle immer auf. Trauer und Schuldgefühle plagten ihn danach. Am nächsten Morgen konnte er sich jedoch meist wieder beruhigen. Er war doch schliesslich ein Held, dass was er tat, tat er für sein Vaterland. Mit diesen Worten gelang es ihm sich und seinen Mitmenschen den stolzen Helden weiter vorzuspielen.

Aber es wurde ihm Leid auf Feiern eingeladen zu werden und immer wieder diese Schreckensstunden durchleben zu müssen. Seine Erzählungen wurden immer kürzer und erfragte Details wurden immer ungenauer. Er hasste es. Er hasste sie alle, wie sie ihn beäugten. Warum wollten sie auch so vieles wissen. Seine Familie, nein, die waren auch nicht besser. Warum mussten sie ihn immer anschauen, mit ihren Blicken. Blicken voller Bewunderung. Er hatte doch nichts Bewundernswertes getan. Er hatte jemanden getötet. „Nein, ich bin ein Held. Oder nicht?“

Seine Worte, er sei ein Held, klangen immer weiter entfernt. Die Gewissensbisse, die in seinem Traum immer mehr Form annahmen, wurden immer klarer und lauter. Er war kein Held. Ein Mörder, das war er. Und seinen Sohn, sein eigen Fleisch und Blut, ihn hätte er beinahe auch ermordet. Seinen Sohn mit seiner Armbrust. Er konnte den Anblick seines Sohnes nicht mehr ertragen. Ihm ins Gesicht zu schauen tat ihm so fürchterlich weh, dass er jedes Mal drohte in Ohnmacht zu fallen und von der Schwärze aus seinen Träumen verschluckt zu werden.

Er zog sich immer weiter zurück. Auf Feiern wollte er schon gar nicht mehr gehen. Da schickte er seine Familie alleine hin. Aber er, nein, er wagte sich doch nicht in die Hölle des Löwen, wo ihn diese verurteilenden Blicke verfolgten.

Auf den Strassen sah er wie die Menschen munkelten und wie sie ihn anschauten. Diesen grässlichen Mörder. Diese Blicke, die ihn durchbohrten. „Ja, das habe ich verdient. Ich bin ein Mörder. Ein Monster“.

Er konnte und wollte nicht mehr ins Dorf zurück. Aber Zuhause, da warteten nur die anklagenden Blicke seiner Familie. Wie sie ihn verabscheuten. Er wollte sein eigen Fleisch und Blut töten. So etwas konnte doch nicht menschlich sein. Dieses Monster.

Mit wirren Blick verschwand er im Wald, von überall hörte er Stimmen: „Du Mörder!“ „Monster!“ “Stirb, wir wollen dich nicht mehr bei uns haben“ „Stirb!“.

Nun stand er da auf einer Klippe inmitten des Waldes mit wirrem Blick, sein Inneres drohte ihn zu zerreissen. Er weinte.

„Es tut mir leid, ich wollte doch nicht, dass es so endete!“ und sprang.
 

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