Meine geliebte kleine Charlie,
meine treue Seele, meine Seelenverwandte,
meine Stütze.
Du warst immer für mich da, kamst immer zu mir wenn es mir einmal schlecht ging.
Dank dir habe ich so einige Schwierigkeiten in meinem Leben überstanden.
Für manche bist du vielleicht nur eine Katze.
Für mich warst du aber nie nur eine Katze.
Für mich warst du von Anfang an meine beste Freundin und meine Schwester.
Wir sind zusammen gross geworden, hast mit mir meine rebellische Zeit durchgemacht.
Scheidungen, Trennungen, Trauer, Ängste. Dank dir fiel mir dies alles leichter und ich konnte nach vorne schauen.
Nun für manche magst du nur eine Katze sein, für mich aber warst du eine wertvolle Begegnung, und ich bin so dankbar Dich, Charlie, kennengelernt zu haben und einen Teil deines Lebens mit dir verbracht haben zu können.
Zusammen haben wir vieles erlebt. Die Zeit, die ich mit dir verbringen konnte, genoss ich jede einzelne Sekunde. Für jede dieser einzelnen Sekunden bin ich so dankbar.
Deine dich immer liebende grosse Schwester.
Charlie
01.05.2000-09.04.2017
So nun ein paar Worte an euch:
Charlie lernte ich im Jahr 2000 kennen. Damals als 6 jähriges Kind drängte ich meine Eltern so lange eine Katze uns zuzulegen bis sie einknicken mussten. Die Nachbarin meiner Tante hatte unglaublich viele junge Katzen und suchte für diese ein neues Zuhause. Die meisten dieser jungen Katzen waren halbwilde Katzen und extrem scheu. So war es auch kein Wunder als wir das erste Mal zu dieser Dame gingen, wir mit leeren Händen wieder heimkehren mussten, da sich diese Kätzchen nur schwer einfangen liessen. Aber wir mussten nicht lange warten bis wir unsere Charlie kennen lernen durften. Denn bald rief uns diese Dame an, dass sie eine der Katzen einfangen konnte. Und das war Charlie. Ich war total aufgeregt endlich dieses kleine Geschöpf kennen zu lernen. So aufgeregt, dass ich nach draussen spielen geschickt wurde (ich war doch etwas laut und die kleine Charlie sehr schüchtern).
Aber bereits am selben Abend fühlte sich Charlie bei uns pudelwohl und schmuste bereits mit uns.
Bereits als junges Kätzchen war Charlie sehr oft bei mir auf dem Bett. Als Kind hatte ich jedoch oft Angst vor Katzen (und Hunden), weswegen ich mich am Anfang noch nicht so traute Charlie alleine zu streicheln. Meine Lösung: Handschuhe! Die erste Zeit also, wenn ich alleine mit Charlie war, streichelte ich sie mit Handschuhe ^^' Und sie liess sich das Ganze seelenruhig über sich ergehen, bis ich nämlich kapierte, dass sie mich nicht beissen würde.
Da wir auf dem Land wohnten, durfte Charlie natürlich nach einer gewissen Zeit nach draussen. Am Anfang gingen wir mit ihr mit einer Katzenleine (die sie hasste) hinaus. Und weil sie diese Leine hasste, nahmen wir diese auch ganz schnell wieder ab. Aber da machten wir die Rechnung ohne Charlie. Sie, total verängstigt, ging bei uns unten im Haus zu den Kellern und schnurstracks in den Keller unseres Nachbars. Bis wir sie da raus bekamen (der Nachbar war nicht zu Hause)...
Abends war sie dann meistens bei uns (sie übernachtete nur selten draussen, worüber ich sehr froh war). Ich liebte es bereits als Kind stundenlang mit Charlie über Gott und die Welt zu sprechen (wirklich, ich erzählte ihr die ganze Geschichte von Jesus, Maria und Joseph, von den Schutzengeln und noch vielem mehr). Da ich damals eingeschult wurde, gab ich Charlie jeweils auch ein paar Unterrichtstunden. Viel blieb davon nicht hängen, aber etwas dass ich ihr beibrachte, ist, wie man Türen öffnet. Aber sie war schon immer sehr eigensinnig und liess sich auch keine Kommandos beibringen.
Den Namen Charlie gab auch ich ihr. Auf das ie beharrte ich schon immer. Sieht doch auch viel schöner aus als mit y... Charlie =) (leider haben viele immer gedacht sie sei ein Männchen... selbst eine Tierärztin sprach immer vom Charlie, selbst nach dem sie ihr Temperatur gemessen hatte...)
Charlie musste leider eingeschläfert werden. Sie hatte bereits seit ein paar Jahren immer wieder epileptische Anfälle und eine Woche vor ihrem Tod, hörte man ein Herzgeräusch bei ihr. Dies sei von den Schmerzen die sie im Rücken hatte, dagegen gaben wir ihr dann auch Medikamente.
Am Sonntag (9.04.2017) begann der Tag wie immer. Sie schlief auf meinem Bett, wir knuddelten ein bisschen bis ich aufstand und lernen musste. Am Mittag machte ich eine Pause und lag mich zu ihr. Nebeneinander schliefen wir dann ca. eine Stunde, gingen auch noch ein bisschen auf den Balkon zusammen, knuddelten. Dann musste ich wieder weiter arbeiten. Am Abend ging ich nochmals ein bisschen mit ihr zusammen auf den Balkon, alles völlig normal.. Sie ass ein bisschen vom Katzengras. Und dann fing es an.. Sie musste erbrechen (vom Katzengras) und plötzlich atmete sie sehr schwer und ihre Beine waren lahm. Sie war zwar wach, aber dennoch nicht mehr wirklich bei uns. Sie musste wohl sehr starke Schmerzen gehabt haben. Da wir noch dachten, sie hätte einen ihrer Anfälle, versuchten wir sie zu beruhigen (was normalerweise immer half). Aber sie kam nicht mehr wirklich zurück, nahm die Umgebung nicht mehr wahr (sie biss mich sogar, was sie davor noch nie gemacht hatte).
Es gab einen kurzen Augenblick, als Charlie und ich alleine bei mir auf dem Bett waren, wo sie kurz klar war. Vielleicht kennt ihr das auch, diese Art der Kommunikation die keine Worte benötigt. Wir schauten uns an und da war diese Verbindung. Ich glaube, da war ihr bereits klar, dass es heute Zeit war uns zu verabschieden...
Wir gingen dann mit ihr Notfallmässig zu einem Tierarzt. Dieser war mir aber völlig unsympathisch (völlig empathielos sagte der uns da kann man nichts machen, die Katze muss eingeschläfert werden). Wir entschieden uns mit Charlie in den Tierspital zu gehen.
Dort wurde sie dann liebevoller behandelt und die Tierärztin nahm sich sehr viel Zeit. Am Ende mussten wir uns schweren Herzens dafür entscheiden Charlie von ihren Schmerzen zu erlösen.
Sie hatte eine Thrombose, und zwar eine sehr schwerwiegende (beide Beine gelähmt) und sie war in einer sehr schlechten Verfassung. Womöglich hätte sie die Nacht nicht überlebt. Und leider gibt es bei einer solchen Thrombose nur eine sehr kleine Überlebenswahrscheinlichkeit und keine Heilmöglichkeit.
Wir entschieden uns für diese Urne. Schmetterlinge verbinde ich mit dem Leben nach dem Tod =)